Garden of Silence – die Zweite

Die Rückmeldungen welche ich auf meinen letzten Beitrag erhalten habe, reichten von Bestürzung bis Freude.

Ein kurzes Wort an die Bestürzten: Ich wollte niemanden auf die Füße treten, angreifen oder gar verletzen. Ich wollte mit meinem Beitrag keinen Lebensweg abwerten, schlecht reden oder meine Entscheidungen und meinen Weg als etwas Besonderes herausstellen. Ich nehme an, das jeder Einzelne von euch mit dem Weg den er oder sie eingeschlagen hat glücklich und zufrieden ist. Mein Glück liegt im Moment halt nicht in einem „normalen“ Leben in unserer Gesellschaft inklusive allem was dazugehört. Das war es auch schon, nicht mehr und nicht weniger. 🙂

Ein kurzes Wort an die Freudigen: vielen Dank für euer positives Feedback! 😀

Soviel dazu, nun aber zu meinen letzten vier Wochen in Thailand. Untergekommen bin ich wie im Januar bei meinen Freunden aus der Schweiz im Garden of Silence an der Ostküste Thailands in Khanom. Sie hatten mich gefragt, ob ich mich während ihrer Abwesenheit (eine Reise nach Indien) um ihre fünf Rabauken, das Haus und den Garten kümmern kann. Und ja, ich hatte Lust dazu. Und so sah ich mich nach ein paar gemeinsamen Tagen „allein“ in einem Paradiesgarten mit zwei Hunde- und drei Katzenkindern.

Und ja Kinder trifft es ziemlich gut. Die ganze Bande ist noch relativ jung, vor allem Nandi und Priti, welche nun etwas über ein halbes Jahr auf die Waage bringen. Vor allem Nandi hatte es faustdick hinter ihren süßen Ohren. So ein Energiebündel, das sag ich euch, unglaublich! 😀 Es war so witzig ihr vor den Kopf zu gucken und genau zu sehen, wie laut es in ihm war. Vollgestopft mit Schabernack, sag ich da nur, vor allem wenn sie Langeweile hatte. Da werden Liegen und Bänke angeknabbert, Löcher in die Wiese gebuddelt, Hundehandtücher mit Löchern versehen, auf Plastikflaschen und Holzstücken rumgekaut, Fliegen und Insekten gejagt, angeleckt und gegessen, ein Steinhaufen, welcher vorher nicht da war, angebellt, Gartenhandschuhe geklaut und mit Liebe eingepflanzte Blumen wieder ausgebuddelt. Ja, richtig. Nandi hat mich am meisten gefordert. 🙂 Miko ist da zum Glück etwas ruhiger und gemütlicher. Er stellt nicht mehr so viel an.

Alle durch die Bank sind verrückt nach Streicheleinheiten. So kam es, dass ich etweder immer eine Katze auf dem Schoß hatte, eine am Oberschenkel kleben oder in der Kniebeuge kuschelnd, in genau der Sekunde in der ich mich hinsetzte oder hinlag. Fast alle wollten auch immer bei der Gartenarbeit dabei sein. Beim Hecke schneiden mussten sie genau schauen, was ich da mache, und ich musste genau schauen, das mir kein Öhrli oder eine Pfote zwischen die Schere kam. Unkraut zupfen war auch super spannend und der Besen beim Wege kehren, hielt auch als super Spielinstrument her. Sobald ich mich in die Beete hockte hatte ich zwei Hundenasen im Gesicht und unter meinen Armen. Runtergefallene Palmenwedel, Blätter oder Äste, welche ich in den Korb beförderte, wurden nach und nach wieder ausgepackt. Nandi und Priti klauten hier und da und verteilten es wieder brav auf der Wiese oder auf dem Weg. 😀 Nur beim Blumen gießen, suchten sie das Weite. So Wasser aus dem Schlauch war ihnen nicht geheuer. 😀 Ich wurde also immer belagert. Geruht wurde in meiner Nähe und es wurde natürlich auch immer so gut wie möglich inspiziert was ich im und auf dem Teller hatte. Soviel Aufmerksamkeit war ich gar nicht gewohnt. 😀 Wenn es mir etwas zu viel wurde, ging ich rein kochen, meditieren, Yoga machen oder am Computer arbeiten. 🙂

Mein Tag begann in der Regel gegen sechs. Nach meiner Morgentoilette hieß es mit den Tierchen spazieren gehen – erste Gassirunde sozusagen. Ja, meistens waren wir alle fünf unterwegs. Sehr niedlich, die Hunde vorneweg, die Katzen hintendran und ich in der Mitte. 😀 Es wurde durchs Unterholz getobt, Purzelbäume geschlagen, auf Bäume geklettert und sich versteckt. Manches Mal wußte ich gar nicht so richtig was ich machen sollte. Mit den Hunden vorneweg oder auf die Katzen warten, die mieauend nach einem rufen, wenn man sich doch zu weit von ihnen entfernt. 😀 Nach dem ersten spielen, freuten sich die kleinen Raubtiere auf ihr Frühstück. Die beiden Großen mussten immer bis zum Nachmittag warten, doch keine Frage das ein Leckerli abfiel. 😀

Danach war mein Frühstück fällig und dann ging ich mit dem Flow. Entweder werkelte ich für ein paar Stündchen im Garten, kehrte die Pergula und Terrasse, fischte Blätter aus dem Pool, entfernte Hundehäufchen aus dem Garten (ja, ganz stubenrein sind wir noch nicht, wir arbeiten aber dran 🙂 ), stopfte gebuddelte Löcher oder ich machte mich mit Nandi und Miko auf an den Strand.

Der Morgen und Vormittag, wenn es noch nicht so heiß war, war die beste Zeit für unsere kleinen Ausflüge. Wenn wir einmal da waren, haben wir auch immer ausgedehnte Spaziergänge gemacht. Die beiden lieben es im Meer zu schwimmen und am Strand zu toben. Manchmal war ich mit ihnen baden und dann wurde Miko so richtig durchmassiert. Da sitz er auf dem Knie und genießt ohne Ende. Sehr, sehr witzig. Ich hab mich manchmal tot gelacht mit den beiden im Wasser. Ja, bei mir ist Pflege Deluxe angesagt – das gesamte Spa-Programm. ;-D Dafür waren die beiden sehr geduldig mit mir, wenn ich mich ganz meinem Sammeln von Muscheln hingab. Nandi liebte es Krabben und Krebse zu jagen und aus ihren kleinen Behausungen ein riesen Loch zu graben. Wenn die kleinen Tierchen wegrennen, jagt sie hinterher, einmal hat sie auch einen Zwick in die Nase bekommen. Hat sie aber nicht weiter interessiert. 😀

Manches Mal waren wir mit drei bis vier Strandhunden konfrontiert, welche ihren Strandabschnitt verteidigten. Aber das haben wir immer gut hinbekommen. Nandi hat sich meistens im Wasser in Sicherheit gebracht und Miko hat ihnen irgendwie verständlich gemacht, das mit ihm nicht gut Kirchenessen wäre. Ich habe immer versucht die Situation mit ruhigen Worten zu entspannen. Eigenartigerweise und zu unserem Glück haben 90% der Strandhunde Angst vor Wasser und Respekt vor Menschen, so das ich mich immer zwischen meine beiden Fellnasen stellen und somit etwas beschützen konnte. Nach unseren Spaziergängen, welche wir drei sehr genossen und welche die beiden ordentlich auspowerten, pflanzten sie sich gleich nachdem wir nach Hause kamen in eine Ecke und schliefen für mehrere Stunden tief und fest.

Ich ließ mich führen und fing entweder an mit kochen, machte Yoga oder Fotos, organisierte meine Ankunft, schrieb mit Freunden, buchte noch Züge und Flüge, schrieb Beiträge für den Blog, erstellte eine neue Seite mit einem Kalender (Menupunkt Wo bin ich gerade? – vielleicht habt ihr ihn ja schon entdeckt), wusch und sortierte meine Muscheln und bastelte Kettenanhänger, meditierte oder folgte dem Beispiel der beiden Hunde und ruhte mich auch aus und/oder las.

Ja, ich habe Yoga für mich entdeckt. Viele, viele Jahre habe ich Yoga immer mit dem Satz abgetan, dass ich dafür nicht flexibel genug sei. Doch ich habe erkannt, das es keine Flexiblität braucht. Zumindest nicht körperlich. Ich habe es geschafft mich von einer festgefahrenen Meinung zu trennen und auch hinsichtlich des Yogas offen zu sein. Volle Kanne konfrontiert wurde ich mit dem Thema noch einmal in der Woche vor meinem Thailandaufenthalt. Dan und ich hatten bei einem befreundeten Paar übernachtet, welche beide seit vielen Jahren Yogalehrer sind und ihr eigenes Studio haben. Hier konnte ich in Büchern schmökern und sie hatten uns spontan zu einem ihrer Kurse eingeladen und so sahen wir uns an einem Sonntagnachmittag auf der Matte stehend, kniend und liegend. Ganz langsam, aber intensiv. Und ich bin sehr stolz meinen inneren Schweinehund überwunden und mich in Khanom auch regelmäßig auf die Matte geschwungen zu haben. Die Belohnung kam bereits nach einigen Einheiten. Verhärtungen und Verspannungen begannen sich zu lösen. Nach und nach begann meine Steifheit vor allem im Rücken nachzugeben und ich getraute mich zunehmend mich zu wieder selbstbewußter zu drehen und nach hinten zu beugen. Ich habe festgestellt, dass ich mich zu fast 100% nur nach vorn bewegte und all meine seitlichen Muskeln und Sehnen festgefahren hatte. Ich weiß, nun noch besser, wie ich an meiner Haltung arbeiten und meinen Rücken unterstützen und entlasten kann. Yoga ist „Arbeit“ auf ganz vielen Ebenen und der körperliche Aspekt ist nur ein Beiprodukt. Mit zunehmender Sicherheit in den Positionen gleitet man ab in eine Meditation und gibt sich dem Energie- und Schweißfluss hin. Sehr, sehr schön. 🙂

Ebenfalls sehr mit mir verbunden bin ich wenn ich meine Kamera vors Gesicht halte. Fotos zu machen, vor allem von der Natur und mit meinem Makroobjektiv empfinde ich auch mit tiefer Verbundenheit zu mir selbst. Hier gebe ich die Kontrolle fast vollständig ab und Wind, Sonne, Schatten, Vorder- und Hintergründe, Schärfe und Unschärfe sowie das Licht im Allgemeinen malt das Objekt auf den Sensor und läßt das Bild entstehen. Mein Finger drückt lediglich auf den Auslöser. Ich kann nicht ganz sagen, wer da durch meine Augen schaut und das Bild komponiert. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß und manchmal bin ich von dem Ergebnis selber beeindruckt. 😀 Tägliche Stürme machten das Ablichten der zarten Pflänzchen nicht ganz so einfach. Auch vermisste ich mein Stativ, aber das ein oder andere schöne Bild habe ich im Kasten. Einmal hatte ich großes Glück mit einer Libelle, welche einen Photoshot für mich hinlegte und mal hier mal da posierte. Also macht euch gefasst auf eine handvoll Libellenbilder. Die Auswahl hier viel mir sehr schwer. Auch meine Schützlinge abzubilden war nicht so einfach. Da war nix mit still halten – wie ein Sack Flöhe. Nur Sachi, die Katzendame, ließ sich genüßlich in jeder Haltung ablichten und warum auch immer, aber Leo habe ich nicht so häufig vor die Linse bekommen. Aber seht gleich selbst.

In diesen 2,5 Wochen gehörten nicht nur Miko, Nandi, Leo, Sachi und Priti zu meinen Schützlingen. Jeder der einen Garten hat, weiß, dass auch anderes Krabbelgetier dazugehört. Und ein Garten in den Tropen beherbergt auch noch einmal anderes Getier als in den deutschen Landen. Geckos, Salamander und Spinnen sind nicht mehr der Rede wert und wie Schmetterlinge, unterschiedliche Raupen und Libellen schön anzusehen. Nachdem ich nun auch täglichen Kontakt mit Kröten und Fröschen hatte, den ein oder anderen aus dem Überlauf des Pools gerettet oder aus der Garage befördert habe, sind diese nun auch so okay-okay oder sagen wir mal so: ich pflege einen respektvollen Umgang auf Abstand. Etwas erschrocken war ich, als nacheinander vier Kröten aus dem Rasenmäher sprangen und mich bei der Gartenarbeit eine Kröte aus einer Bromelie anschaute sowie mich ein Frosch auf einem Blatt einer Sukkulente überraschte. An Bridget, unseren Hausfrosch, welcher in der Pflanze neben unserer Eingangstür wohnte, habe ich mich schnell gewöhnt, auch wenn wir uns immer im Auge behalten haben. 😀 Zum Glück blieben mir Skorpione und größere Hundertfüßer, welche durchaus schmerzhaft beißen können, erspart.

Ich durfte hingegen gleich an meinem zweiten Tag des Alleinseins eine junge Kobra im Paradies begrüßen. Es war aufregend, doch Angst hatte ich keine. Dies lag unter anderem an ihrer kleineren Größe und das sie sich von mir weg bewegte und nicht auf mich zu. 🙂 Aufregend war es, da alle Tiere alamiert waren und natürlich gucken mussten – und das von viel zu nah. Mit zwei Jungtieren, denen womöglich noch nicht so häufig eine Schlange über den Weg gelaufen ist, war das nicht ganz so prickelnd. Und es waren natürlich alle versammelt. Miko schlug an, sofort rannte Nandi drauf los, Priti, der Abenteurer und Entdecker, kam auch sofort um die Ecke geflitzt und Leo musste natürlich auch gucken, was da los war, wenn auch unaufgeregter. Sachi hatte ich mir geschnappt, bevor sie auch noch von Nahen gucken musste. Das einzige was mir blieb, war zu schauen, wo sich die Kobra hinbewegt und laut und deutlich die Namen der Tiere und „NEIN“ zu rufen. Und es hat funktioniert. Ich glaube zweimal hat sich die Kobra aufgestellt und gefaucht, da sie sich selbstverständlich etwas eingeengt fühlte mit vier Tieren auf der Pelle, aber dann habe ich sie hinter der Banane verschwinden sehen und aus den Augen verloren. Das kleine Verfolgergrüppchen hat dann nach einer Zeit auch abgetan und es kehrte wieder Ruhe ein im Gärtchen. Ich habe alle Tiere gecheckt und alle waren wohlauf. Dies hätten wir also überstanden. Ich hatte mir die Ecke an der Bananenpflanze auch noch einmal angeschaut und mich gefragt, ob Kobras klettern können. Ich hab dann auch gleich mal Mister Google befragt, hab aber die Info auch schon wieder vergessen. 😀 Glücklicherweise war das auch die einzige Kobra, welche sich in unser trautes Heim traute. Zwei Wochen später sah ich eine kleine Schlange von der Hecke in den Palmenbusch schlängeln, aber hier war alles im grünen Bereich. Ich bin keine Schlangenexpertin, aber dies sah nur wie eine kleine Natter aus. Ebenso blieb sie unbeachtet von den Tieren. Einmal hat sich eine etwas größere Schlange auf der Straße vor meinem Scooter von links nach rechts bewegt. Nandi rannte neben mir auf der rechten Seite. Sie ist fast draufgetreten, doch bevor sie checkte was es war und in der Sekunde in der sie nachschauen wollte, habe ich ihren Namen gerufen und sie reagierte sofort auf meinen Zuruf und eine Sekunde später war die Schlange auf der anderen Seite im Grass verschwunden. Ebenso gut gelaufen würde ich sagen. 😀

Grundsätzlich habe ich Gartenarbeit nur in Vollmontur vollzogen. Mit Gummistiefeln, langer Hose und langem Shirt. Die Hose in den Strümpfen und das Shirt in den Handschuhen. Ich habe nirgendwo mit der Hand reingefasst, sondern immer mit einer Zange und habe mich durch laute Schritte oder mein liebliches Singstimmchen bemerkbar gemacht. Vollständig angehost bei etwas über 30 Grad verdiente ich nach getaner Arbeit natürlich immer eine Abkühlung im erfrischenden Pool. 😀

Am Nachmittag, sobald die beiden und vor allem Nandi wieder aufgeladen waren, habe ich sie noch einmal auf einer Runde bewegt. Miko hat selber entschieden, ob er noch einmal mitkommen wollte oder nicht, ebenso die Kätzchen. Manchmal war ich mit Nandi allein, manchmal waren wir wieder ein kleines Grüppchen. Ich habe noch einmal kräftig Streicheleinheiten verteilt und dann das Hundefutter zusammengemischt. Reis ist in Asien nicht nur für Menschen Hauptnahrungsmittel Nummer eins, auch die beiden Großen liebten ihre Reis- und Hühnchenmischung. Es sind halt asiatische Hunde. 😉 Jeden Mittwoch habe ich Schnitzelchen und gebratene Hühnerbeine vom Markt gekauft und das Fleisch unters Essen gemischt. Oder es gab Reis mit Hundefutter. Keine Frage, dass immer alles mit Genuss weggeputzt wurde. Ich war sehr froh, dass alle durch die Bank einen guten Apettit hatten. Dann fing ich gegen fünf an mit Gießen und war gut eine Stunde oder etwas länger damit beschäfigt. Und dann war es dunkel. Schwuppdiewupp, so gegen halb sieben. Das wird jetzt auf jeden Fall komisch wenn ich wieder nach Hause komme. Vor acht wird es bei euch doch nicht dunkel, oder? In Thailand wird es gegen sechs hell und gegen sechs dunkel – einfache Rechnung.

Nachdem ich die ersten 1,5 Woche wie eine Weltmeisterin gekocht hatte, manchmal sogar zweimal am Tag, hatte ich mir auch noch einmal vorgenommen zu fasten. Nachdem ich letztes Jahr so begeistert von dem war, was mit mit passierte, auch wenn es mehr als hart war, wollte ich eine jährliche Routine einkehren lassen und Thailand gab mir die Möglichkeit. Hier hatte ich die Ruhe, den Platz und die Zeit.

Achtung jetzt kommt ein kurzer Exkurs zum Fasten. Wen dies nicht interessiert, überspringt einfach die nächsten fünf Absätze. 🙂

Warum fastet man oder besser: Warum faste ich? Ich habe ja nun wirklich keine Kilos zu viel auf den Rippen, würde meine Omi jetzt sagen. 🙂 Antwort: Weil es unglaublich gut tut. Unserem Darm mal eine Arbeitspause zu gönnen, ist Gold wert. Industriell veränderte Nahrung, ungesunde Essgewohnheiten (zu süß, zu fettig, zu schnell, zu spät, nicht frisch genug), die Einnahme von Medikamenten und Stress, verursachen viele Beschwerden und Erkrankungen, welche vor allem den Darm mit seiner Darmflora stören und überlasten. Und Störungen im Darm haben negative Auswirkungen auf das gesamte menschliche Immun-, Hormon- und Nervensystem. Viele leiden an einer chronischen Übersäuerung und tragen jahrelang eingelagerte Giftstoffe und andere Stoffwechselendprodukte mit sich herum. Auch ich bin davor nicht gefeit. Die Ernährungsmöglichkeiten in Asien sind lange nicht so vielfältig wie in der westlichen Welt und manchmal weit entfernt von frisch. Natürlich habe ich versucht abwechslungsreich und so gesund wie möglich zu essen, zu viel ungesundes und Fastfood zu vermeiden, aber wenn man keine Möglichkeit hat zu kochen, wird gegessen was auf den Tisch kommt, wa!? 😉 Und daher möchte ich meinen Körper mindestens einmal im Jahr reinigen.

Und auch wenn ich dieses Mal die Zeit etwas verkürzt und statt sechs nur drei Tage ohne feste Nahrung zugebracht habe, setzte eine Entgiftung fast sofort ein. Ich hatte letztes Jahr den Heilpraktiker René Gräber im Internet gefunden. Er hat seine Praxis in der Nähe von Hamburg, blickt auf eine 20-jährige Fastenerfahrung zurück und gibt Fastenkurse. Seine Anleitung ist super. In dieser erklärt er alles bis ins kleinste Detail – was man wie und wann machen sollte und was mit dem Körper passiert.

Woran erkennt man, dass eine Entgiftung stattfindet? Man riecht definitiv anders (es erfolgt eine Ausscheidung von Schlackenstoffen über die Haut) und der hintere Teil der Zunge verfärbt sich dunkel. Der erste Vollfastentag war auch dieses Mal der härteste. Aber das Abführen hat wie letztes Jahr super geklappt. Herr Gräbers Rechnung an der zu verwendeten Menge an Bitter- und Glaubersalz trifft auf mich sehr genau zu. Auch die drei Einläufe verliefen ohne Probleme. Letztes Jahr hatten sich noch harte und hartnäckig in den Darmtaschen festsitzende Kotsteine gelöst. Diese scheine ich aber nicht mehr zu haben oder sie haben sich dieses Jahr nicht blicken lassen, das weiß ich leider nicht. Diese Kotsteine, welche sich über Jahre in unserem Darm ablagern, loszuwerden, ist grundsätzlich keine schlechte Idee.

An den Vormittagen ging es mir nicht ganz so gut, aber nachdem ich meinen frisch gepressten Karottensaft zum Mittag genüßlich verspeiste und mich dann mit einem heißen Leberwickel auf die Couch pflanzte und meine Augen schloß, ging es mir an den Nachmittagen viel besser. Nieren und Leber arbeiten in dieser Zeit auf Hochtouren und daher kann man Letzgenannte mit einem Wickel unter die Arme greifen (ich hatte Freude mit einer heißen Wärmflasche auf meinem Bauch bei über 30 Grad 🙂 ). Erstgenannten hilft man mit der richtigen Trinkmenge an Wasser und Tee. Und hier darf man nicht übertreiben um die Nieren nicht zu sehr zu belasten. Ich fühlte mich nach meinem Saft und der Ruhe auf jeden Fall gestärkt und Energie kam spürbar zurück.

Fasten heißt auch Entgiften der Seele. Also viel ausruhen und runterfahren ist angesagt. Gut, ich hatte jetzt die Tierchen, aber sie haben meinen Energiemangel gespürt und waren auch mit einer halben Runde zufrieden. Sobald man sich gestärkt fühlt, sollte man sich an der frischen Luft und Natur bewegen. Neben Darm, Niere, Leber und Haut ist auch die Lunge ein Ausscheidungsorgan. Es findet also auch eine Entgiftung über die Lunge statt.

Das Ergebnis ist einfach grandios. Wie gesagt fühle ich mich danach sehr gut. Ich esse noch einmal bewusster, langsamer und kaue noch mehr. Wie sagt man so schön: der Magen hat keine Zähne, also sollte wirklich nur gut zerkleinerter Speisebrei geschluckt werden. Und hinsichtlich des Geschmacksinns ist das Ergebnis sensationell. Er ist die Tage nach dem Fasten so viel besser. Letztes Jahr war  mein Geruchsinn noch geschärfter. Das war dieses Mal jedoch nicht so ausgeprägt. Dennoch lautet mein Fazit: Ich bin sehr froh es gemacht zu haben und wenn es nächstes Jahr passt, bin ich wieder mit von der Partie.

Fastenexkurs Ende. 🙂 Bei Fragen gerne Fragen. Ansonsten kann ich die Heilfasten Anleitung und die Internetseite von Herrn Gräber sehr empfehlen.

Meine letzten Stunden in Asien haben geschlagen. Mein Abschluß in Thailand war perfekt und noch einmal wichtig für mich. In weniger als 12 Stunden fliegen Dan und ich mit Zwischenstopp in Hanoi nach Frankfurt. Vorgestern bin ich in Kuala Lumpur angekommen und in wenigen Stunden sehe ich Dan nach über sechs Wochen wieder. Wir treffen uns in wenigen Stunden auf dem Flughafen. Die Freude ist natürlich groß. 😀

Mal schauen, wann ich bzw. wir wieder hierher zurückkomme. Im Moment ist es noch ein komisches Gefühl Asien zu verlassen. Noch ist Deutschland weit weg. Für die kommenden Monate ist erst einmal eine Zeit in Europa geplant. Es beginnt erneut ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Ein Abschnitt, welcher im Moment keinen großen Vorstellungen unterliegt – das Abenteuer geht also weiter.

Doch nun viel Spaß beim Hund, Katze und Libelle schauen. Leider habe ich es nicht geschafft die Orchideenbilder fertig zu sortieren, daher steht das Thema Tiere in der Galerie hoch im Kurs. Die Blumenbilder sind jedoch im nächsten Beitrag dabei. Vielleicht schaffe ich es ja die Sortierung im Flieger fertigzustellen. Von Hanoi bis Frankfurt hätte ich 11,5 Stunden Zeit dafür. 😀

(Ich habe gerade gesehen, dass die Libellenbilder sehr klein geraten sind. Schade. Vermutlich liegt es an der Verkleinerung. Dies kann ich im Moment leider nicht ändern. Ich schau später nochmal, was ich hier machen kann.)

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