Eine weitere wunderschöne Insel – Bali

So, ihr Lieben, ich werde mich nicht von diesem Schreibtisch wegbewegen, bevor ich nicht auf den blauen „Veröffentlichen“-Knopf rechts neben dem Beitrag gedrückt habe. Ich habe schon wieder viel zu lange auf mich warten lassen.

Ich möchte euch auf jeden Fall wissen lassen was ich auf Bali erlebt habe, doch zuvor ein kurzes Update wo ich gerade bin.

Ich bin seit ein paar Tagen in Delhi. Indien hat mich wieder, wenn auch nur für kurze Zeit. Es ist warm, sehr warm, ich-schwitze-ohne-mich-zu-bewegen-und-dusche-minimum-zweimal-am-Tag-warm. Der Ventilator in meinem Zimmer läuft fast ununterbrochen, jedes Stückchen Kleidung ist fast zuviel und es ist eine Wohltat den Kühlschrank zu öffnen. 😀 Glücklicherweise ist die heiße Periode mit 40° Grad vorüber. Die momentanen Temperaturen bewegen sich zwischen 33° und 37° Grad. Mit mir kam auch der Regen, was die Luft etwas bewegt und abkühlt, zumindest irgendwie. Ich beschwere mich nicht, es ist auszuhalten. 🙂 Heftige Gewitter kenne ich vor allem aus Kuala Lumpur. Letzte Woche (zwischen Bali und Indien war ich eine Woche in KL) konnten wir uns täglich auf heftigen und lang anhaltenden Regen inklusive Blitz und Donner meist gegen Nachmittag einstellen. Vorgestern gab es diesen heftigen Regenguss hier in Delhi.

Eine Minute nachdem ich die Metrostration verlassen hatte, fing es an – von jetzt auf gleich. Von der Metro muss ich immer noch eine ca. zehnminütige Rickshawfahrt nach Hause nehmen und dann nochmal so 10 Minuten laufen. Da stand ich bzw. standen wir nun, alle die nach Hause wollten und warteten auf eine Rickshaw in strömenden Regen. Es dauerte nur geschätzte drei Minuten und ich war komplett durchnässt. Es fühlte sich an als stünde ich mit Jeans, Schuhen und Shirt unter der Dusche. Vereinzelt kamen Rickshaws und alle Beteiligten „kämpften“ um einen Platz. Maximalbesetzung fünf Personen. Wartende zwischen 20 und 30. Es dauerte eine Weile, bis ich es schaffte in ein Gefährt zu springen und einen Platz zu erobern. In der Zwischenzeit stand ich unter einem Baum, welcher jedoch nicht wirklich Schutz bot. Der heftige Regen und die Tatsache das es bereits dunkel war, ließ mich ein wenig die Orientierung verlieren, doch ein junger super netter Inder meinte ich müsste hier aussteigen und er hatte Recht. 😀 Hätte ich doch beinahe meinen Ausstieg verpasst, nachdem ich am Anfang zweimal nachgefragt hatte, ob er auch wirklich an meinem Stop hält. Die Hälfte des Weges hatte ich geschafft und es regnete noch immer heftig und unaufhörlich. Das Abwassersystem in der Straße zu dem Haus in dem ich wohne, funktioniert nur halboptimal. Normale Regengüsse verkraftet es, doch wir bewegten uns fernab von normal, wir bewegten uns Richtung Monsun. Was hieß, dieses System war heillos überfordert und konnte die Wassermassen nicht fassen. Die Wassermassen, welche die Straße nun fluteten. Ich konnte keine Straße mehr erkennen, vor mir eröffnete sich ein Fluß mit Gegenströmung.
Was sollte ich tun? Es war dunkel, ich war bis auf die Knochen nass, mir war kalt und meine Brille war fast nicht zu gebrauchen, auf Grund kontinuierlich vom Himmel stürzender Regentropfen. Weiterhin war kein Ende des Gusses in Sicht. Mir war klar, dass ich nicht warten wollte, auch wenn ich immer mal in einem Laden Pause machte um die Lage zu erkunden. Ich marschierte also los oder besser trifft es: Ich watete also vorsichtig los. Das Wasser war mal 5 cm und mal 20-25 cm tief, je nach Straßensituation und diese ist nicht gut. Ich watete und watete und watete, als einer der wenigen. Viele warteten in Läden oder Hauseingängen. Aber wie gesagt, ich spürte einen sehr deutlichen Drang nicht warten und einfach da durch gehen zu wollen. Je länger ich warten würde, desto schwieriger würde es werden. Und warten bis es vorbei und das Wasser abgelaufen ist, wollte ich nicht. Mich vorsichtig und langsam vorwärtsbewegend kam ich dann schließlich zu Hause an. Sehr freudig nahm ich zur Kenntnis, das die Lampe im Wohnzimmer auch anging, als ich auf den Lichtschalter drückte. Strom hatten wir also noch. Das erste was ich machte, war mich im Bad meiner Sachen zu entledigen und mich zu duschen. So ein Straßenfluss ist nicht wirklich sauber. Ich war froh gut zu Hause angekommen zu sein. Und es war eine gute Entscheidung nicht zu warten. Die Heftigkeit des Regens hielt noch ca. eine halbe Stunde an. Der Strom an diesem Abend verabschiedete sich zwei Mal, aber nur sehr kurz, also nicht der Rede wert. Der Abfluss in Anirudhs Balkon war leider etwas verstopft und konnte das Wasser nicht so schnell abführen wie es nachlief, so dass ich erstmal sein leicht geflutetes Zimmer wieder trocken wischte. Mein Zimmer war okay. So einen aufregenden Nachhauseweg habe ich selten bis gar nicht. Aber die Regensaison hier in Delhi beginnt – offensichtlich. 😀
Mogen Nachmittag steige ich in den Zug nach Mumbai. Dort ist die Regensaison bereits in vollem Gange und überflutete Stadtteile sind gang und gebe. Ich wollte nicht unbedingt die Wettervorhersage abrufen, habe es aber dann doch getan. Ich versuche mir nicht so viele bis keine Gedanken zu machen und einfach zu schauen, was auf mich zukommt. Alle Tage schienen okay. Doch ausgerechnet an meinem Ankunftstag, also rund 20 Stunden später, am Samstagnachmittag wurden eins bis zwei Gewitter aufgeführt. Ja, Prost Mahlzeit, Jackpot, Zonk oder einfach: Na dann schauen wir mal, wa…!? Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber mit Gepäck durch die Wassermassen waten, macht bestimmt nicht ganz so viel Spaß… 😉

Ansonsten habe ich hier die letzen Tage schon einiges geschafft. Einer der Gründe warum ich entschieden hatte noch einmal herzukommen, war die Sortierung meiner Sachen, welche ich in Amits Wohnung zwischengelagert hatte. Wie es scheint, wird es ein Weilchen dauern bis ich wieder zurück nach Asien komme, so dass ich hier und dort Gelagertes hier und dort einsammle und wieder zurück nach Europa/Deutschland nehme. Mehr zu meinen Europaplänen später. Doch so viel schon einmal vorneweg: Daniel wird dieses Jahr mit mir in den Flieger steigen. Ich war mehr als überrascht, als er mir seinen Gedanken, dieses Jahr mit nach Deutschland kommen zu wollen, im März mitteilte. Ich ging natürlich wieder davon aus, meine Reise allein anzutreten. Doch siehe da, dem ist dieses Mal nicht so. Ich freu mich riesig und die Möglichkeit ist gegeben, dass ihr ihn alle kennenlernen könnt. Wir werden am 10. August morgens in Frankfurt landen und am Nachmittag in Leipzig/Taucha ankommen.

Doch nun mehr zu meiner bzw. unserer Zeit auf Bali.

Auf meiner Reisewunschliste stand Indonesien nicht wirklich. Irgendwie war der Inselstaat nicht ganz auf meinem Radar. Der Gedanke Bali einen Besuch abzustatten und zu erkunden, tauchte in den letzten 2 Jahren nur eins oder zweimal auf, verflüchtigte sich aber ebenso schnell wieder. Warum? – Ich habe keine Ahnung. Die Zeit war einfach nicht reif für die Insel. 🙂 Doch ein Zeitfenster von zwei Monaten und die Tatsache, dass meine Eltern eine Rundreise auf Bali gebucht hatten, ließ das kleine Inselchen präsenter in Dans und meiner Planung werden. Und wir hatten uns dies auch irgendwie verdient. Nach dem aufreibenden Tohuwabohu und emotionalen Hin und Her in HongKong im Februar, meinem physisch kräftezehrenden Renovierungsabenteuer in Taiwan im März und dem fast vier wöchigen intensiven Aufenthalt im Meditationszentrum in Malaysia im April, stellte sich die Frage nicht mehr: Wir waren definitiv reif für die Insel und das für ganze zwei Monate. 😀

Und da waren wir. Auf Bali. Soll ich mit einer Zusammenfassung beginnen. Quasi mit dem Ende? Ja, ich mach mal. 🙂

Das Ende lautet: Es war ein Traum! Irgendwie wie immer hatte ich keine Ahnung von dem Ort, der als nächstes auf unserem Zettel stand. Und Bali hat mich mit seiner Schönheit und der Freundlichkeit seiner Bewohner mehr als überrascht. Die Natur ist traumhaft und unglaublich abwechslungsreich. Angefangen bei den Stränden, gibt es flache breite Strände, Strände in kleinen Buchten mit und ohne Felsformationen und unterhalb von Steilhängen. Man findet Strände mit weißgelben feinkörnigen, grauen mehr pudrigen und schwarz glitzernden Sand. Und es gibt sie, die versteckten Geheimstrände wo kaum jemand ist. Aber natürlich gibt es auch das Gegenteil. Strandabschnitte voll mit Restaurants and Bars, wo getrunken und gefeiert wird. Der Süden ist reserviert für Surfer, hier ist das Meer rauer, die Strömung heftiger und die Wellen riesig. Im Norden und Osten tummeln sich die Taucher und Schnorchler. Hier ist der Strand ab und zu steiniger, das Meer jedoch ruhiger. Die dominierende Farbe auf Bali ist Grün. Das satte Grün der Reisfelder, der Felder, welche zum Gemüseanbau genutzt werden, die nebenan stehenden Kokosnusspalmen und Bananenbäume, die immens großen Banyanbäume etc.pp. Bali ist durchzogen von tiefen Schluchten, welche mit Bäumen, Farnen, Planzen und Blumen gefüllt sind und hohen Bergen, welche ebenfalls bewachsen sind. Bali ist vulkanischen Ursprungs. Der höhste Berg namens Mt. Agung ist 3300 m hoch. Wir haben ihn nur von der Ferne gesehen. Ein wunderschöner Berg. Weiterhin kann man in einen Krater schauen, in welchem sich ein kleinerer „Mini“-Krater und ein Kratersee befindet. Auch sehr schön. Also alles dabei. Auf Bali hatte ich mit Indien die schönsten Sonnenuntergänge meines Lebens. Die Farben sind fast nicht zu beschreiben. Der Himmel brennt in Gelbgold-, Orange- und Rottönen. Und Sonnenuntergänge am Meer, wenn sich die Farben in den Wellen spiegeln, sind reine Glückseligkeit. Nur schonmal als Vorwarnung, dass ihr viele, viele Sonnenuntergangsbilder in den Fotoalben sehen werdet. 😀

Ja, und die Balinesen selber: die Freundlichkeit in Person. Die meisten sind super entspannt, sehr offen und lächeln sehr viel. Jeder grüßt und will dir weiterhelfen. Wir fühlten uns sehr willkommen. 🙂 Das Kunsthandwerk rund um Holz und Stein ist wunderschön anzuschauen. Hier gibt es echte Holzschnitz- und Steinmetzkünstler. Und die Tempel sind auch sehr einzigartig, zumindest habe ich diese Form so noch nicht anderswo in Asien gesehen. Tolle Architektur aus schwarzem Stein oder einer grau-roten Kombination, inklusive Dämonen, Fabelwesen und/oder verschieden ausschauender Götterfiguren. Als hinduistisch geprägte Gesellschaft findet man aber auch zahlreiche Ganesh- und Shivastatuen. Im Allgemeinen spielt Religion eine zentrale Rolle in fast jedem Familienhaushalt. Neben einer geringen Anzahl an Muslimen und Christen ist der balinesische Hinduismus vorherrschend und unmöglich zu übersehen. Jede Familie hat einen oder mehrere Familientempel auf dem Grundstück. Die Götter werden täglich vereehrt. Jeden Tag werden ihnen kleine selbstgemachte Körbchen mit Blumenblüten, Obst und Keksen gereicht. Diese Körbchen werden vor das Anwesen, das Geschäft, in die Gärten und kleinen sowie großen Altare gelegt. Vor allem am Vormittag muss man auf den Bürgersteigen aufpassen, nicht in diese kleinen Gaben zu treten. 🙂 Mehr dazu aber in meinen Beiträgen, dies soll nur eine Zusammenfassung sein.

Ja, wir haben uns viel entspannt. Vor allem in den ersten 14 Tagen unseres Aufenthaltes, haben wir uns fast nicht bewegt. Ich war KO. Die fast vier Wochen im Meditationszentrum waren unglaublich intensiv, hart, schmerzvoll, tränen- aber auch erkenntnisreich. Ich bin unglaublich froh und sehr dankbar diese Erfahrung gemacht zu haben und ich werde auf jeden Fall zum Wiederholungstäter werden. 🙂 Da Meditation zu einem Teil meines Lebens geworden ist, werde ich darüber an anderer Stelle mehr berichten. Im Moment möchte ich den Fokus auf Bali legen und meine Zeit dort mit euch teilen.

Da meine Eltern ihre Reise im Süden der Insel beenden würden und es die Möglichkeit gab, sich zu treffen, verbrachten Dan und ich unsere ersten zwei Wochen in Uluwatu. Nach der Isolation im Center brauchte ich ein Weile um wieder in der Zivilisation anzukommen und so machten wir alles in Ruhe und langsam. Die erste Woche verbrachten wir eigentlich in und an unserem Bungalow und auf unserer Terrasse mit langen Gesprächen, viel Tee, viel Schlaf, lecker Essen und einem Strandspaziergang. In der zweiten Woche waren wir schon aktiver, mieteten einen Roller, erkundschafteten die Gegend, unternommen weitere Strandspaziergänge, besuchten den ersten großen Tempel und hatte die Möglichkeit einen halben Tag mit meinen Eltern zu verbringen.

Von dem Uluwatu-Tempel selber sieht man nicht mehr viel. Das besondere ist die Sicht aufs Meer von einer Steilküste. Besonders zum Sonnenuntergang wird es etwas voller, da sich der Tempel am westlichsten Zipfel der südlichen Halbinsel befindet. Das ist ein Sonnenuntergang, welchen ich nicht gesehen habe. Nicht, weil ich nicht mit in der ersten Reihe stand, sondern weil ich nicht mehr scharf sah. Ja, was ist denn der Frau Frömming da passiert? Zum ersten Mal in meinem Leben brauchte ich eine Zweitbrille. Und glücklicherweise hatte ich seit Indien auch zum ersten Mal in meinem Leben eine. Leider stimmt es so nicht ganz. Der Satz sollte besser heißen: Zum ersten Mal in meinem Leben brauchte ich eine zweite Zweitbrille. 🙂
Was war passiert? Am Morgen unseres Tempeltages brach beim Saubermachen der Rahmen meiner Brille neuen Brille aus Indien. Okay. Nichts hält ewig, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass meine neue Brille ganz so schnell kaputt geht. Und somit setzte ich erneut meine alte Brille aus Deutschland auf die Nase. Zur Vorbereitung auf den Tempel, habe ich etwas im Internet gesurft und auch einen Artikel gefunden, welcher auf die Affen vor Ort hinweist. Diese stehlen alles was nicht niet und nagel fest am Touristen montiert ist. Meine Brille sitzt doch sehr angenehm und locker auf meiner Nase und das gefiel einem kleinen Affen ganz besonders. Zu nah an einer Mauer stehend, schlich sich der Dieb von hinten an mich heran und stahl sehr gekonnt meine Sehhilfe. Wir konnten nichts mehr tun. Er war auf und davon. Und so konnte ich nach ca. 10 Minuten Ankunft am Tempel, weder den Tempel noch den Sonnenuntergang scharf sehen. 😀 Uns blieb also nichts anderes übrig, als meinen gebrochenen Rahmen zu kleben. Das hielt auch für einige Wochen, war aber natürlich keine Lösung. Es musste eine neue Brille her, vor allem da der Rahmen ein zweites Mal brach und auch noch mein Glas beim Herunterfallen sprang. Seit einer Woche bin ich stolze Besitzerin einer neuen sehr schicken Brille. Und wieder habe ich keine Ersatzbrille. Doch in meiner über 20-jähren Brillentragerfahrung hatte ich nur ein einziges mal eine Ersatzbrille und das für ca. ein halbes Jahr. 😀 Meine nächsten Destinationen sind affenfrei und ich hoffe auf eine gute Verarbeitung der malaysischen Brille, so dass ich erneut, vielleicht für die nächsten 20 Jahre das Risiko keine Zweitbrille zu besitzen, eingehe. 😀

Soweit eine Pointe aus meinem Leben. Doch nun zu den Bilder. Was seht ihr im unteren Fotoalbum? Ihr seht keine Bilder von den ersten Tagen, da ich diese Fotos und ich weiß nicht wie, aus Versehen gelöscht oder irgendwo hingespeichert habe, wo ich sie nicht wiederfinde. Schade, schade, aber nichts zu machen.
Ihr seht vor allem Strandbilder von unterschiedlichen Stränden, einen Sonnenuntergang, drei Bilder auf denen Dan und ich rumalbern, Blumenbilder welche wir in einer Gärtnerei geknipst haben und eine handvoll Bilder beim Uluwatu Tempel.

Andere Fotoalben befinden sich bereits sortiert und nummeriert in der Warteschlange. Doch ich möchte diesen blauen Button rechts von mir drücken, bevor ich morgen in den Zug steige. Was ich in diesem Moment auch geschafft habe, yeahhh….. Freude über Freude. 😀

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